Wenn ein Unternehmen über vier Jahrzehnte hinweg Bestand hat und sich dabei immer wieder neu erfindet, steckt mehr dahinter als nur technisches Know-how. Bei VAV Medientechnik sind es der Zusammenhalt im Team, die klare Haltung zu Qualität und Zusammenarbeit – und Menschen wie Cord Föge, die mit Weitsicht führen. Im Interview blicken wir mit dem Geschäftsführer zurück auf prägende Jahre, herausfordernde Übergänge und große Projekte – und nach vorn auf das, was die Zukunft für VAV bereithält. Ein Gespräch über Verantwortung, Vertrauen und die Kraft eines guten Teams.

Wir sprechen heute über den Wandel der VAV Medientechnik. Erzählen Sie uns doch einmal von den Anfängen der VAV, Herr Föge. Wann wurde das Unternehmen gegründet?
C.F.: Die Gründung von VAV Medientechnik war 1979, damals noch ganz klassisch im heimischen Keller eines Reihenhauses in Buchloe. 1983/84, also vor ziemlich genau 40 Jahren, sind wir dann in unser Büro in der Celsiusstraße umgezogen. Dort waren wir seither durchgehend ansässig – vier Jahrzehnte lang. Und jetzt, nach genau diesen 40 Jahren, verlassen wir die Celsiusstraße und schlagen mit unserem Neubau in Igling ein neues Kapitel auf.
Sie sind seit vielen Jahren bei VAV. Was hat Sie damals zur VAV Medientechnik geführt?
C.F.: Ich bin jetzt seit genau 19 Jahren Teil der VAV. Was mich damals zur VAV geführt hat, war vor allem die Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten oder sogar eine Firma eigenverantwortlich zu führen. Ursprünglich komme ich aus der Hotellerie und hatte bereits damals mit dem Gedanken gespielt, mich in diesem Bereich selbstständig zu machen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Vor meiner Zeit bei der VAV war ich für eine IT-Firma in Spanien tätig, spezialisiert auf Hotel-IT. Dadurch hatte ich bereits Berührungspunkte mit Konferenzbereichen, allerdings ausschließlich im Hotelkontext. Dort war ich als IT-Experte für Hotelsoftware im Einsatz.
Das Thema Selbstständigkeit hat mich schon länger begleitet und dann kam die konkrete Gelegenheit über meinen Schwiegervater: Er bot mir und meiner heutigen Frau an, in die Firma einzusteigen und seine Nachfolge anzutreten.
2005 sind wir dann beide bei der VAV gestartet – ursprünglich mit dem Plan, die Firma gemeinsam zu führen. Im Laufe der ersten Jahre hat sich jedoch gezeigt, dass das absolut mein Thema ist. Für meine Frau war es zwar spannend, aber nicht ihr primäres berufliches Feld. Damals war sie stärker im Marketingbereich tätig.
Wir haben uns schließlich entschieden, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen, aber mit unterschiedlichen Rollen. Und ich bin dann auch relativ schnell, nach zwei bis drei Jahren, in die Geschäftsführung eingestiegen. Diese Zeit habe ich gebraucht, um mich wirklich in die Branche einzufinden und dann ging es richtig los.
Als was haben Sie dann gearbeitet? Waren Sie im Vertrieb oder Techniker?
C.F.: Ich habe im Vertrieb angefangen, war aber gleichzeitig viel draußen auf den Baustellen unterwegs. Dabei habe ich nicht nur Angebote geschrieben, sondern auch selbst mit angepackt, direkt vor Ort, im handwerklichen Bereich. So habe ich das Geschäft wirklich von Grund auf kennengelernt.
Eines meiner ersten großen Projekte war vermutlich das bei BMW zur Weltmeisterschaft 2006. Das war ein echtes Highlight! Wir haben ein großes Auditorium gebaut, und ich weiß noch genau, wie ich selbst im Bodenschrank gelegen oder oben im Dachbereich technische Komponenten verbaut habe. Diese Zeit war sehr hands-on, wir haben im Team viel gemeinsam umgesetzt und ausprobiert.
Mit der Zeit hat sich mein Arbeitsalltag dann Schritt für Schritt mehr ins Büro verlagert. Trotzdem ist mir die Nähe zu den Projekten immer wichtig geblieben. Ich habe die Entwicklungen weiterhin aktiv begleitet und nie den Bezug zur Praxis verloren.
Damals bestand unser Team aus sieben oder acht Personen. Das bedeutete, dass alle überall mit angepackt haben. Klare Abgrenzungen zwischen den Rollen, wie wir sie heute kennen, gab es noch nicht. Die heutige Struktur mit spezialisierten Teams hat sich erst nach und nach entwickelt. In den ersten Jahren war man vielseitig im Einsatz, feste Aufgabenbereiche waren eher die Ausnahme.
Gerade diese Anfangszeit war für mich besonders prägend. Die ersten ein bis drei Jahre waren intensiv, herausfordernd und unglaublich lehrreich. Sie haben mir geholfen, das Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln kennenzulernen – etwas, das mir bis heute in meiner Arbeit zugutekommt.
Und dann sind Sie in die Geschäftsführung aufgestiegen, gemeinsam mit Ihrem Schwiegervater.
C.F.: Richtig. Mein Schwiegervater war damals Inhaber und Geschäftsführer, und ich bin Schritt für Schritt in die Geschäftsführung hineingewachsen. Von Anfang an war klar, dass er sich eines Tages vollständig aus dem Unternehmen zurückziehen wollte. Zwar hatten wir kein konkretes Jahr festgelegt, aber er hatte die Perspektive, mit Mitte 60 aus dem operativen Geschäft auszusteigen. Das hat auch gut funktioniert: 2012 hat er das Unternehmen vollständig an Frank Helmer und mich übergeben.
Hat der Generationenwechsel gut geklappt oder gab es vielleicht auch Schwierigkeiten, weil sie erst Mitarbeiter waren und dann in die Geschäftsführung aufgestiegen sind?
C.F.: Von meinem ersten Tag an bei der VAV war eigentlich allen klar, dass ich langfristig die Geschäftsführung übernehmen soll. Wann genau das passieren würde, stand damals noch nicht fest – aber dass es irgendwann in den nächsten Jahren so weit sein würde, war allen bewusst. Natürlich musste ich mich erst einmal beweisen. Und ich musste auch selbst herausfinden, ob das wirklich der richtige Weg für mich ist.
Was mir sehr geholfen hat, war die enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden. Ich war nah dran, habe mit fast jeder und jedem im Team direkt gearbeitet. Dadurch ist schnell ein starkes Vertrauen gewachsen. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals Diskussionen darüber gab, ob ich der Richtige für die Nachfolge bin – eher darüber, wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist.
Mein Schwiegervater hat das Ganze von Anfang an sehr offen kommuniziert, auch im Team. Diese Transparenz hat sicher dazu beigetragen, dass es keine negativen Schwingungen gab, sondern ein klares gemeinsames Verständnis für den Weg, den wir gemeinsam gehen wollten.
Kommen wir noch einmal auf ihre vorherige Antwort zurück – sie sagen, dass Sie neben ihnen auch Frank Helmer mit die Geschäftsführung übernommen hat. Haben Sie ihn ins Unternehmen geholt?
C.F.: Nein, Frank Helmer hat das Unternehmen schon viele Jahre begleitet, noch bevor er offiziell eingestiegen ist – vor allem aus finanzieller und controllingseitiger Perspektive, aber auch bei strategischen Fragen: Wo geht die Reise hin? In welche Richtung soll sich die Firma entwickeln?
Ich habe mir gewünscht, dass Herr Helmer mit in das Unternehmen einsteigt, und das hat geklappt. Wir haben beide Gesellschafteranteile übernommen. Zunächst war ich gemeinsam mit Herrn Binnebößel in der Geschäftsführung, und Herr Helmer kam Schritt für Schritt dazu. Der gesamte Prozess war ein gut geplanter und harmonischer Übergang, der für uns alle funktioniert hat.
Hat es geklappt, dass Herr Binnebößel sich mit Mitte 60 aus dem operativen Geschäft verabschiedet hat?
C.F.: Ja, mein Schwiegervater hat sich mit dem Ziel „Ich gehe raus!“ 2012 aus der Firma verabschiedet. Leider ist er ein Jahr später verstorben. 2013 war ein ganz schwieriges Jahr, und dann wurde es auch deswegen nicht unbedingt einfacher. In der Zeit hat sich auch viel mit Herrn Helmer entwickelt. Diese ersten Jahre nach der Übergabe waren daher geprägt von Aufbau, Entwicklung und klarer Rollenfindung. Sie haben die Basis für unsere heutige Struktur gelegt. Es ist schon etwas anderes, wenn eine zweite Person deutlich intensiver mit dabei ist, obwohl die Rolle ursprünglich erst einmal anders geplant war.
Von einem Ein-Mann-Betrieb aus dem Keller zu einem 50-köpfigen Team, dass über das ganze Land verstreut ist. Was hat sich seitdem verändert und was ist gleich geblieben?
C.F.: Die größte Veränderung ist für mich die rasante Entwicklung der Technik. In den Anfangsjahren konnte man mit einem einzelnen Themenbereich über lange Zeit erfolgreich arbeiten – zum Beispiel mit Overheadprojektoren oder Beamern, die wir an viele Schulen und Universitäten geliefert haben. Später kam das Thema Videokonferenz hinzu, das ab den 2000er-Jahren richtig Fahrt aufgenommen hat. Seitdem hat sich die Technik in riesigen Schritten weiterentwickelt. Alle zehn Jahre gab es gefühlt einen Quantensprung, und gerade in den letzten fünf Jahren ist das Tempo nochmal deutlich gestiegen. Heute ist alles kompakter, smarter und leistungsfähiger und dabei gleichzeitig technisch anspruchsvoller. Das stellt uns als Unternehmen vor neue Herausforderungen, eröffnet aber auch viele spannende Möglichkeiten. Was gleich geblieben ist: Unser Anspruch, immer die beste Lösung für unsere Kundinnen und Kunden zu finden – unabhängig von der Technik.
Und was glauben Sie, ist gleich geblieben bei der VAV? Nicht in der Medientechnik, sondern im Unternehmen selber.
C.F.: Was bei der VAV aus meiner Sicht definitiv gleich geblieben ist, und was hoffentlich auch in Zukunft so bleibt, ist der Umgang miteinander. Die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden, das Miteinander im Team, die Kommunikation auf Augenhöhe – all das prägt unsere Unternehmenskultur bis heute. Wir sind zum Glück kein Konzern und haben niemanden, der uns von oben vorgibt, was zu tun ist. Wir können uns eigenständig weiterentwickeln, Entscheidungen selbst treffen und sind nicht abhängig von Dritten. Das ist nicht nur für mich als Geschäftsführer wichtig, sondern auch für alle im Team.
Natürlich gibt es in einem Unternehmen Entscheidungsstrukturen, aber der Weg ist bei uns kurz, die Abstimmung direkt, und das soll auch so bleiben. Genau diese Haltung hat schon mein Schwiegervater mit seinem kleinen Team gelebt. Ich habe sie mit einem etwas größeren Team fortgeführt, und heute führen Frank Helmer und ich gemeinsam ein deutlich größeres Team, aber der Geist ist derselbe geblieben. Diese Nähe, dieser direkte Draht und die echte Wertschätzung sind mir persönlich sehr wichtig. Und ich glaube, das ist etwas, das die VAV seit jeher ausmacht und das wir auch in Zukunft bewahren sollten.

Das heißt, ein großer Vorteil der VAV Medientechnik ist, dass es inhabergeführt ist.
C.F.: Genau, für mich ist das Entscheidende die Flexibilität, die wir dadurch haben. Wenn man merkt, dass eine Entscheidung vielleicht nicht optimal war, dann kann man bei uns relativ schnell gegensteuern – ohne lange Entscheidungswege, ohne viele Instanzen, ohne zusätzlichen Papierkram oder das Einholen von Freigaben „von ganz oben“.
Das macht uns als inhabergeführtes Unternehmen extrem anpassungsfähig. Entscheidungen können klar und direkt getroffen werden – und genauso gut auch wieder angepasst werden, wenn nötig. Genau das ist für mich auch ein zentraler Punkt in Sachen Fehlerkultur: zu sagen, „Okay, das war so nicht ideal – wir machen es anders.“ Oder das Team kommt selbst zu dem Schluss, dass ein anderer Weg besser wäre, und wir reagieren dann darauf.
Diese Schnelligkeit und diese Nähe zur Realität im Tagesgeschäft – die hast du nur, wenn du nicht erst durch fünf Hierarchiestufen musst, bevor etwas passiert.
Was macht die VAV außerdem noch besonders? Wie beschreiben Sie die Unternehmensphilosophie der VAV Medientechnik?
C.F.: Wie schon im vorherigen Punkt angedeutet, ist uns bei der VAV ein respektvoller und wertschätzender Umgang zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden besonders wichtig. Natürlich gibt es unterschiedliche Ebenen – das ist in jeder Organisation ganz normal –, aber wir leben keine Hierarchie im klassischen Sinne.
Für mich steht fest: Unsere Mitarbeitenden sind das wichtigste Gut, das wir haben. Deshalb ist es entscheidend, dass wir ihnen nicht nur Wertschätzung entgegenbringen, sondern auch Verantwortung übertragen und Vertrauen schenken. Ja, es braucht klare Strukturen und Rahmenbedingungen. Aber innerhalb dieses Rahmens sollen Freiräume entstehen, in denen eigenverantwortliches Arbeiten möglich ist. Kontrolle mag manchmal nötig sein, aber Vertrauen ist für uns immer die Grundlage.
Dieses Denken übertragen wir auch auf unsere Beziehungen zu Kundinnen und Kunden. Für uns sind sie keine Auftraggeber, die „von oben“ kommen, sondern echte Partner auf Augenhöhe. Wir begegnen uns mit Respekt – nicht von oben herab, nicht unterwürfig, sondern als Menschen und Unternehmen, die gemeinsam etwas erreichen wollen. Das schafft Vertrauen – und genau das ist für uns die Basis jeder Zusammenarbeit.
Die VAV steht für Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Qualität. Wir sagen, was wir tun – und wir tun, was wir sagen. Technisch wie preislich. Unsere Kundinnen und Kunden wissen, dass sie sich auf unser Wort verlassen können. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass Stillstand keine Option ist. Wir müssen uns stetig weiterentwickeln, genau wie unsere Kundschaft.
Mit unserem neuen Gebäude in Igling haben wir diesen Gedanken konsequent weitergeführt. Philosophisch gesehen haben wir nachgebaut, was unsere Kundinnen und Kunden bei uns erleben sollen. Wir haben Räume geschaffen, in denen wir selbst genauso arbeiten, wie es unsere Kundinnen und Kunden auch tun. So können wir ihre Bedürfnisse noch besser nachvollziehen und gezielter darauf eingehen.
In Landsberg war das in dieser Form nicht möglich, jetzt ist es Realität geworden. Unser neues Zuhause spiegelt unsere Haltung wider: modern, partnerschaftlich und auf Augenhöhe – sowohl im Team als auch im Kontakt nach außen.
Würden Sie sagen, die Philosophie hat sich gewandelt, oder ist es im Kern immer noch wie bei der Gründung?
C.F.: Nein, ich würde sagen, die Philosophie der VAV ist im Kern gleich geblieben. Natürlich hat sie sich im Laufe der Zeit an äußere Gegebenheiten angepasst – das ist ganz normal und auch notwendig. Aber diese Veränderungen kommen von außen.
Das, was wir intern leben, weitergeben und mit dem Team teilen, hat sich nicht grundlegend verändert. Es ist unser innerer Kompass, der uns Orientierung gibt – das, was wir Tag für Tag versuchen vorzuleben und weiterzutragen. Natürlich gelingt das nicht immer perfekt, wir sind alle Menschen. Aber wir geben unser Bestes, diese Haltung aufrechtzuerhalten – so wie schon in den ersten Tagen und Jahren der Firmengeschichte.
Die Idee dahinter ist für mich bis heute dieselbe geblieben. Und genau darin liegt der Kern einer echten Unternehmensidentität.
Dass all dies auch wirklich gelebt wird, spiegelt sich darin, dass Sie Mitarbeiter haben, die bereits seit 10 Jahren bzw sogar auch länger als Sie dabei sind, Herr Föge.
C.F.: Ich denke mal, dass das vielleicht auch dem Werdegang geschuldet ist. Wenn man lange dabei ist und wenn man auch angefangen hat in diesem kleinen Team, entwickelt man einfach eine hohe Loyalität und eine hohe Bindung zur Firma. Das ist sicherlich mit einem kleinen sieben-, acht-Mann-Team viel einfacher als mit einem großen 40+ Team. Keine Frage, es ist immer noch die Intention, dass man das Ziel hat, dass man diese Nähe schafft. Aber natürlich ist es viel, viel schwieriger.
Daher ist die „alte Mannschaft“ noch da, bis auf ganz wenige Ausnahmen. Natürlich ist in der neuen Mannschaft eine viel höhere Fluktuation, aber das ist heute auch ganz normal. Dennoch haben wir gewisse Kernteams, die ganz „Alten“, mich inklusive, und die etwas neueren.
Ich sehe das so, dass ein großes Ziel für uns als Geschäftsführung ist, die Identifikation mit dem Unternehmen immer wieder zu schaffen und den Mitarbeitern immer wieder vor die Augen führt, warum, wieso, weshalb sie hier sind. Aber auch wie die Wertschätzung ist, dass wir ihre Arbeit sehe und nah an den Mitarbeitern dran sind. Im Gegenzug müssen die Mitarbeiter aber auch offen mit uns reden und ihre Kritik anbringen, mit der wir wiederum entsprechend umgehen können müssen.
Welche Rolle glauben Sie, spielt dabei, dass die VAV auch Ausbildungsbetrieb geworden ist? Haben Sie Mitarbeiter, die ihre Ausbildung bei der VAV gemacht haben?
C.F.: Sehr gute Frage. Aktuell haben wir leider keinen, den wir gehalten haben. Das liegt jedoch auch am Ausbildungsberuf. Wir suchen nach Informationselektronikern, der nicht eins zu eins mit der Branche gleichzusetzen ist. Zu unserem Leidwesen hat unsere Branche keinen eigenen Ausbildungsberuf, und wir müssen daher Mitarbeiter quer einstellen. Das kann ein Punkt sein, warum es schwer ist, Menschen zu halten.
Unser Ziel ist es, in der Zukunft Personen zu haben, die von der Pike auf das Thema lernen. Ich glaube, es geht jedem unserer Partner, auch unseren Netzwerkpartnern zum Beispiel, genauso. Wir haben alle diese Herausforderung und müssen lernen, damit umzugehen.
Wie sorgen Sie dafür, dass die VAV, also das Team, immer auf dem neuesten Stand der Technik bleibt?
C.F.: Dazu haben wir unter anderem unsere gerade genannten Netzwerkpartner, besser gesagt unser av.netzwerk. In diesem tauschen wir uns, genauso wie mit Herstellern, über aktuelle Themen aus. Der Erfahrungsaustausch ist außerdem ein großes Thema. Man paukt nicht nur, in dem man sich jeden zweiten Tag Videos anschaut, sondern die Kommunikation ist auch sehr wichtig, finde ich.
Aber das ist ein Thema, was wir wahrscheinlich noch intensiver betreiben werden müssen, jetzt auch in den nächsten Jahren. Wir erhoffen uns durch den Neubau, dass wir dadurch noch mal die Technik einfach noch näher haben, an uns näher dran haben. Und nicht nur wir bauen sie ein und sind wieder weg, sondern wir haben sie jeden Tag um uns herum und lernen dadurch.
Werfen wir noch einmal einen schnellen Blick zurück: Welche Projekte und Erfolge der VAV machen Sie besonders stolz?
C.F.: Ich habe kein spezielles Projekt mit „Wow, das war es jetzt.“ Stattdessen ist es eine Mischung aus großen Kunden, wie z. B. Audi. Zehn Jahre haben wir Audi betreut, von ca. 2006 bis 2016, da haben wir circa 1000 Räume gebaut. Das war schon eine besondere Beziehung und auch mit dem, was wir da gemacht haben.
In den letzten Jahren war es die Bundesbank mit ganz vielen speziellen Projekten. Zwischendurch setzen wir immer wieder so kleine, feine Sachen um, wie zum Beispiel das Matterhorn. Dort haben wir auf 3000 Meter Höhe gebaut und auch in einem Stollen.
All diese Projekte, die speziell und keine 08/15-Konferenzräume sind, sind Momente, die besonders hervorstechen. Zusammengefasst habe ich aber keine spezifischen Projekte, die ich unbedingt nach vorne stellen möchte.
Und was wünschen Sie sich für die Zukunft?
C.F.: Für die Zukunft? Ein bisschen das, was bisher auch mein Vorbild war. Mein Schwiegervater hat gezeigt, wie man Nachfolge vernünftig regelt. Ich bin auch schon fast 60 und habe auch nicht mehr vor, bis 70 zu arbeiten. Gerne möchte ich auch etwas früher raus und mich nicht mehr komplett in diesem Thema bewegen. Das heißt, wir brauchen dazu eine passende Nachfolge.
Außerdem wünsche ich mir, das Team nach wie vor mit einer hohen Motivation aufrechtzuerhalten. Dazu müssen wir vorleben, wie es im Team weitergehen soll, damit entsprechend das Team nachrückt.
Wir müssen gucken, dass wir die richtigen strategischen Entscheidungen treffen. Für die Firma, für die Branche, für unsere Entwicklung. Wo gehen wir hin? Was machen wir in Zukunft? Momentan ist klar, was wir machen. Aber ist es das auch noch in 15 Jahren? Ist es dasselbe Geschäft? Wir gehen davon aus, ja, aber wir müssen uns entsprechend flexibel zeigen.
Wir haben jetzt gerade einen Neubau. Der ist entsprechend prestigeträchtig, der muss am Laufen gehalten werden. Da muss etwas passieren im Hintergrund. Auch, damit sich das Ganze auch rentiert, was wir gemacht haben. Da müssen wir, glaube ich, noch viele, viele Wege gehen, die spannend werden in Zukunft.
Wir haben natürlich schon Ideen und Pläne, wie es im Konkreten weitergehen soll, die werden natürlich auch noch mal kommuniziert. Aber im Kern werden wir uns da wirklich auf fünf, zehn Jahre noch mal konzentrieren müssen, sagen, wie es jetzt in dem Zeitraum weitergeht.
Vielen Dank, Herr Föge für dieses ausführliche Gespräch. Haben Sie noch etwas abschließend, was Sie loswerden werden?
C.F.: Nein, ich bin schon stolz auf das, was die letzten 40 Jahre in der Firma passiert ist. Erst ohne mein Tun und dann mit meinem Tun seit 19 Jahren. Das ist schon eine tolle Sache! Ganz klar herausstellen als wichtigsten Satz möchte ich, dass der Erfolg ohne das herausragende Team bei uns nicht möglich gewesen wäre.
Alleine geht gar nichts, wir haben nur im Team Erfolg, und das ist das, was ich sehe, wenn ich auf die Firma gucke.